„Die Waffen nieder!“ – Aufruf aus der Friedensbewegung

Etwa 150 Personen und 10 Organisationen aus der Friedensbewegung appellieren in einem
Aufruf „Die Waffen nieder!“ an alle politisch Verantwortlichen, sich für die sofortige
Beendigung des Krieges in der Ukraine und für eine Rückkehr zu Diplomatie und
Verhandlungen einzusetzen. Russland wird aufgefordert, den völkerrechtswidrigen Angriff
umgehend zu beenden und die Truppen aus der Ukraine abzuziehen.

Die Ukraine sollte erwägen, sich gemäß des Konzeptes Sozialer Verteidigung von militärischem auf zivilen
Widerstand umzuorientieren, um sinnloses Blutvergießen zu vermeiden.
Jedes kleinste Fenster für Verhandlungen müsse genutzt werden. Ziel sollte eine große OSZE-
Konferenz zur Lösung der Konflikte in der Region sein. Die Bundesregierung wird
aufgefordert, Kriegsdienstverweigerern und Deserteuren beider Seiten Asyl und Evakuierung
anzubieten. Flüchtlingen müsse großzügig geholfen werden.
Die Bundesregierung wird auch aufgefordert, keine weiteren Waffen zu liefern, die den Krieg
anheizen würden. Die Appellierenden kritisieren, dass die Bundesregierung jetzt den Krieg
für eine milliardenschwere Aufrüstung der Bundeswehr missbrauchen will.
Den Wortlaut des Aufrufes, der am 2.3. in „die tageszeitung“ veröffentlicht wird, finden Sie
untenstehend.

Die Waffen nieder!

Das Blutvergießen beenden! Jedes Leben zählt!

Den Angriffsofort beenden! Auf militärischen Widerstand verzichten
– zivilen Widerstand leisten


DierussischeRegierunghatdieUkrainevölkerrechtswidrigangegriffen.DieserAngriffistschärfstenszu
verurteilen. Seit dem 24.2.2022 herrscht Kriegin der gesamtenUkraine. Schon jetzt gibt esHunderte
ToteundVerwundeteaufbeidenSeiten.EineEskalationdesKriegesbishinzueinemeuropäischenKrieg
istnichtausgeschlossen.SelbstderEinsatzvonAtomwaffenkönnteamEndedieserunseligenKriegsdy-
namikstehen.DieserKriegmusssofortbeendetwerden.


DiewestlichenStaatenunddieNATO habenvorabkeineernsthaftenVersucheunternommen,diesich
seitJahrendrehendeEskalationsspiralezustoppen,dasiedieberechtigtenSicherheitsinteressenRuss-
landsnichthinreichendberücksichtigt haben.VorallemdiegegenfesteZusagenvorgenommeneOst-
erweiterungderNATOwareinwesentlicherFaktorzurKonflikteskalation.AlleForderungenausderFrie-
densbewegung,einegesamteuropäischegemeinsameSicherheitsarchitekturunterEinschlussRusslands
aufzubauen,sindvonderNATOmissachtetworden.


Wir fordern diesofortigeEinstellungallerkriegerischerHandlungenunddieRückkehrzuDiplomatieund
VerhandlungenzurLösungderKonflikte.JedeskleinsteFensterfürneueVerhandlungenmussunbedingt
genutztwerden.


Wir fordern vonderrussischenRegierung,sofortalleAngriffeeinzustellenundalleTruppenausderUk-
rainezurückzuziehen.ImmermehrMenscheninRusslandmachendeutlich,dasssiediesenKriegnicht
wollen.DiesenMenschengiltunsereSolidarität.DeutschlandmussrussischenKriegsdienstverweigerern
Asylanbieten.


EineBeendigungdesmilitärischenWiderstandsseitensderUkraine,verbundenmitderAnkündigungzi-
vilenWiderstandesgemäßdesKonzeptesSozialerVerteidigung,könnteweitereunzähligeTote,Verletzte
undVerwüstungenineinemandauerndenKriegvermeidenhelfen.WersichdiesemKriegentziehenwill,
mussausderUkraineausreisendürfen.DeutschlandsollteKriegsdienstverweigerernderukrainischen
ArmeeAsylanbietenunddieseaufWunschevakuieren.


Die internationale Gemeinschaftmuss alles dafür tun, dass wieder an den Verhandlungstisch zurück-
gefunden wird. Eine große Konferenz der OSZE muss alle vorliegenden Konflikte neu verhandeln und
Lösungenfinden.„Verhandelnstattschießen!AufbaueinergemeinsamenSicherheitsarchitektur“muss
wiederzurDevisewerden.


DeutschlanddarfkeineweiterenWaffenliefern,diedenKrieganheizenwürden.DieserKriegdarfauch
nichtfürneuemilliardenschwereAufrüstungsschübederBundeswehrmissbrauchtwerden–wiejetzt
vonderBundesregierungangekündigt.


SolidaritätmitderUkraineheißtfüruns,dieMenschenindemLandlangfristigbeimAusbauvonDemo-
kratie und Verwirklichung von Menschenrechten zu unterstützen. Dazu gehören aktuell auch die Auf-
nahmevonFlüchtlingenundhumanitäreHilfefürdieUkraine.


Unterzeichnende:
Einzelpersonen:

Irmelin Avenarius, Burgwedel; S. August, Köln; Annette Bänsch-Richter-Han-
sen, Wiesbaden; Brigitte Balmer-Landwehr, Nottuln; Erhard Beckers, Krefeld; Martin Behrsing, Erwerbslosenforum
Deutschland,Bonn;ChristophBesemer,Freiburg;PeterBille,SanktAugustin;MathiasBörner,Coburg;VeraBongert,
Köln;AndreaBonkowski,Reutlingen;Pfr.PaulBosler,Nürtingen;JohannesBraun,BadTölz;RainerBraun,Direktordes
InternationalenFriedensbüros(IPB),Berlin;Dr.ManfredBudzinski,Mühlacker;GerdBüntzly,Herford;PeterBürger,
Düsseldorf;Dr.ClaudiaBurckhardt,Lüneburg;R.Conrad,Mayen;Prof.Dr.FranzJ.Conraths,Greifswald;BarbaraDem-
bowski,Mönchengladbach;KlausDick,Ravensburg;MartinDiebold;HartmutDrewes,Pastori.R.,Bremen;Dr.Wilfried
Drews, Bonn; Sigrid und Martin Dürr, St. Johann; Reiner Engelmann, Schneppenbach; Otto Ersching, Sprecher DIE
LINKE,Lüdenscheid;JostEschenburg,Augsburg;KerstinEschler,Leipzig;IlinaFach,Marburg;EttaFennekohl,Bonn;
UlrichFranz,Bonn;UlrichFrey,BadHonnef;Dr.GudulaFrieling,Dortmund;Dr.AlbertFuchs,Meckenheim;Michael
Gees,Gelsenkirchen;BerndGeorgy,Marburg;MonikaGeorgy,Marburg;LeifGrahn,Buckenhof;ChristianeGrau-Krie-
ger, Holzgerlingen;SiegbertGrießer,Sangershausen;HelgaGugel,Fürth;Karl-DieterHahn,Nürnberg;Dr.BirgittaHa-
mann,Heidelberg;Dr.ReinhardHaubenthaler,MarktSchwaben;AnneHeemann-Singe,Vechta;SteffenHeidenreich,
Melle;AngelaHelfer,Bonn;BarbaraHeller,Bremen;AntjeHerbig,Kludenbach;KatharinaHeuckmann,Köln;Dr.Anita
Idel,Feldatal;Ernst-LudwigIskenius,IPPNW,Lübtheen;Dr.Jens-PeterJensen,Schenefeld;HeinzD.Kappei,Berlin;Ul-
fertKaufmann,Oldenburg;Dr.ThomasKaut,Bonn;RudolfKemmer,Wittlich;Dr.BrunoKern,Mainz;ThomasKinkelin,
Fürth;UlrichKlan,Wuppertal;UlrikeKlausch-Zaidi;GünterKnebel,Bremen;MartinKöhler,TrevignanoRomano;Eva
MariaKohl,Berlin;Dr.RobertKrieg,BadEms;GunterKrieger,Holzgerlingen;GabrielaKünzler,Coburg;MarionKüpker,
Hamburg;Dr.GabyKüppers,ila–InformationsstelleLateinamerika,Bonn;OmarKuyateh,Owen;ArminLauven,Bonn;
Ekkehard Lentz, Bremen; Hermann Lipinski, Kaarst; Irmgard Lücke, Bremen; Carsten Mai, Dortmund; Andrea Mais,
Ersfeld;KaterinaMartinakis,Fellbach;UliMercker,Bonn;WernerMesnaric,Herzogenaurach;GüntherMeuschel-Oß-
wald,Bonn;Dr.BrunoMey,Tübingen;Dr.EberhardMüller,ZellamHarmersbach;BarbaraNeßling,Gödenrath;Robert
Nicoll,SanktAugustin;AstridundVolkerNimrich,Freiburg;Prof.em.Dr.GottfriedOrth,Rothenburg;CorneliaOßwald,
Bonn;DagmarPaternoga,Bonn;FlorianD.Pfaff,Maj.a.D.,SprecherdesArbeitskreises“DarmstädterSignal”;Stefan
Philipp, Leutenbach; Dr. Barbara Platzer, Bonn; Jürgen Poggemann, Köln; Otto Reger, Mannheim; Freimut Richter-
Hansen, Wiesbaden; Valeska Richter-Oldekop; Gritta Rösing, Berlin; Susanne Rohde, Bonn; Gerd-Rolf Rosenberger,
Bremen-Nord;SabineRosenbrock,Aachen;RenateRosendahl,Nürnberg;GiselaRubbert,Bonn;BarbaraRunte,Bonn;
MariaH.Sagué,Bonn;ElenaSaitta,Fellbach;BrigitteSauerland,Lübeck;UweWernerSchierhorn,Wesseling;Wolf-
gangSchlupp-Hauck;MichaelSchmid,LebenshausSchwäbischeAlbe.V.,Gammertingen;MartinSchmidt,Bremen;Dr.
JoachimSchneider,Erlangen;FriedhelmSchneiders,Düsseldorf;RalfSchrader,MarburgerBündnisNeinzumKrieg;
UtaSchramm;MargretSchramm-Heiss,Lindenberg;UrsulaundHans-LudwigSchröder,Achim;DagmarSchulte,Bonn;
Barbara und Ekkehard Schulz, Düsseldorf; Uta Schumann; Karin Schwalm, Marburg; Joachim Schweers, Achim; Dr.
Christine Schweitzer, Hamburg; Reinhard Sieglin, Sulzberg; Bianca Siddiqui, Offenbach/M; Dr. Georg Singe, Vechta;
MartinSinge,Bonn;HeinkeSteffens,Köln;MichaelStrake,Hütschenhausen;MarleneStripecke,Bonn;MajaTegeler,
Parteivorstand DIE LINKE, Bremen; Helga und Konrad Tempel, Ahrensburg; Hermann Theisen, Hirschberg a.d.Berg-
straße;ReginaUrban,Coburg;Dr.DieterVennen,Bonn;DieterVerst,Wuppertal;RegineVoß,Bremen-Nord;Katrin
Warnatzsch,LebenshausSchwäbischeAlbe.V.,Gammertingen;EgbertWisser,Koblenz;SchulamithWeil,Küsten/Me-
ckenheim; Barbara Weißbach, Köln; Anton Günther Willers, Bremen; Dr. Theodor Ziegler, Baiersbronn; Maximilian
Zelzner,Kerken;CorneliaZurawczak.

Gruppen:
DFG-VKErlangen-RegionOberfranken;DFG-VKGruppeMittelbaden;FriedensregionBodenseee.V.;Fürther
Friedensforum;GustavHeinemannFriedensgesellschafte.V. Siegen;Initiative NordbremerBürgergegendenKrieg;
InternationaleArminT. Wegner-Gesellschaft;LebenshausSchwäbischeAlb-GemeinschaftfürsozialeGerechtigkeit,
FriedenundÖkologiee.V.;Reiter:innenfürdenFrieden,bundeswei