Liebe Berliner Freunde des Erwerbslosenforums Deutschland,

Wir möchten Sie/dich hiermit noch einmal erinnern und herzlich einladen:

Am kommenden Donnerstag, den 5. März 2009 gibt es ab 10:30 bis ca. 14.00 vor dem JobCenter Storkower Straße, unsere Aktion

"Keiner muss allein zum Amt!“
– selber solidarischen Begleitschutz organisieren! –

Ort ist die Storkower Str. 133 (S-Bhf. Landsberger Allee, von dort auf der Storkower Str. ca. 400 m Richtung Norden, auf der rechten Seite etwas zurückgesetzt befindet sich das Jobcenter des Bezirks Pankow).

Wir werden ein kleines aber feines Programm haben:

Als unübersehbare Begleitung werden wir uns an diesem Tag für die ins Jobcenter eilenden Erwerbslosen & Zu-gering-Verdienenden bereit halten und dabei für mehr aktiven Begleitschutz werben.

Ihr wisst es inzwischen zwar vermutlich schon, aber wir sagen es gern immer wieder:

* mit Begleitung entspannt sich die Gesamtsituation mit dem Sachbearbeiter der Behörde in der Regel unverzüglich
* mit Begleitung kann beim Termin gleich ein Protokoll geschrieben werden – das ist hinterher sehr hilfreich, wenn es Probleme mit dem Jobcenter gibt
* mit Begleitung kann der Betroffene (natürlich nur nach genauer Vorabsprache und sehr dezent!) an seine Ziele für das Gespräch erinnert werden
* wie z.B. dass er sich immer Bedenkzeit vor der Abgabe einer Unterschrift ausbedingen darf
* … und viele weitere Zugewinne für alle Beteiligten.

Es würde uns freuen, wenn sich mehr Leute bereit finden würden – ob nun selber von Hartz IV betroffen oder nicht – ein- bis zweimal im Monat einen im Arbeitslosengeld II-Bezug[1] stehenden Menschen ins Jobcenter zu begleiten.

Jeder kann und darf Beistand machen!
Wer in ein Amt muss hat nach dem Sozialgesetzbuch X das Recht einen Beistand mitzunehmen. Dabei ist es besser, wenn das kein Verwandter oder allzu naher Bekannter ist. Deshalb wäre ein etwas größerer Pool von Begleitern für viele ALG II-Bezieher/innen von Vorteil. Auch würde sich daraus die Möglichkeit ergeben, dass die Beistände sich mit Tipps und Tricks gegenseitig bereichern und vernetzen.

Es geht dabei nicht um einen rechtlichen Beistand, sondern ganz einfach um die Selbstermutigung und Unterstützung von allen, die mit Bauchgrimmen zum JobCenter müssen. Natürlich gibt es auch einige wichtige Grundregeln, die ein Begleitschutz unbedingt beachten muss. Diese Regeln können jedoch über verschiedene Wege relativ einfach erlernt werden.

Für rechtliche Fragen sind vor und nach den Terminen die unabhängigen Berliner Beratungsstellen oder die sozialkritischen Internetforen wie das Erwerbslosenforum Deutschland oder Tacheles e.V. und andere mehr da.
Am Donnerstag bei der Aktion werden daher auch Beratungsstellen vor Ort ihre Beratung anbieten.

Bei Kaffee und Kuchen können wir uns sodann ausgiebig über die Idee eines Begleitschutz-Pools austauschen. Dazwischen sind außerdem von unserer Seite kleine Denkanstösse vorbereitet, die den Zusammenhang zwischen aufziehender Wirtschaftskrise und (unserer) Erwerbslosigkeit thematisieren. Damit wollen wir auf die Demonstration vom 28. März 2009 „Wir zahlen nicht für Eure Krise“ aufmerksam machen:

Während diejenigen, die bereits in Hartz IV gefallenen sind, die Krise der aktuell unsolidarischen Gesellschaft bereits sehr direkt zu spüren bekommen, werden nun durch die aufziehende Gesamtkrise des Neoliberalismus noch sehr viel mehr Menschen in die Erwerbslosigkeit und die Armut gestoßen. Es könnten also bald mehr Menschen geben, die eine kraftvolle Wende hin zu einem solidarischeren gesellschaftlichen Miteinander wirklich wollen. Daher rufen wir alle auf, am 28.März bei der Demonstration „Wir zahlen nicht für Eure Krise!“ sich für diese Zukunft stark zu machen!
Nebst Musik wird es am Donnerstag dazu um ca. 12.00 auch ein kleines Aktionstheater zum Mitmachen für alle geben – das dürfte sehr unterhaltsam werden. Angesagt hat sich des weiteren ein Barde, der uns seine Anti-HartzIV-Balladen vortragen wird.

Wir alle freuen uns, auch auf Ihre /Deine Unterstützung durch Ihr/Dein Kommen!

Mit herzlichem Gruß

Aktions-AG des Bündnisses für die Demonstration am 28.März 2008 (mit Aktiven aus: fels, GSK, kanal-B, Berliner Sozialforum, Erwerbslosenforum, media-spree-versenken, attac- Berlin, sowie zahlreichen weiteren Gruppen und einzelnen
MitstreiterInnen)

Kontakt für die Freunde des Erwerbslosenforums Deutschland:
Maja Binder, Berlin
binder@zedat.fu-berlin.de