Was hat Bertelsmann damit zu tun?
Für Bertelsmann ist der sog. Demographische Wandel ein wichtiger Punkt. Auf unterschiedlichen Ebenen sieht man Handlungsbedarf – und darüber hinaus sowohl im Gesundheitssektor (20 Mill. € Potenzial) als auch im kommunalen Sektor genügend Kapital. Dass es Bertelsmann vor allem auch der Gesundheitssektor angetan hat, wird verständlich durch die immer und immer wieder propagierte Überalterung der Gesellschaft, begünstigt durch
a) die schwache Geburtenrate und
b) die längere Lebenserwartung.
Dass Bertelsmann sich längst bezüglich kommunaler Belange und im Gesundheitssektor breit gemacht hat, mögen die folgenden Zeilen verdeutlichen.
Stiftung SPI, AOK, IKK
„Gemeinsam mit der Bertelsmann-Stiftung und der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Sport des Landes Berlin tragen wir die hiesige Modellregion und entwickeln Arbeitshilfen für die Schulen. Die erste beschäftigt sich mit der Schulprogrammentwicklung, sie ist fast fertig. Zusätzlich führen wir Anschub.de mit anderen Projekten wie der ‚Vernetzungsstelle Schulverpflegung’ zusammen. Als Gesundheitskasse stellen wir den Schulen unser gesamtes Know-how zur Verfügung: Wir bieten entsprechende Lehrerfortbildungen an oder stellen die Trainer für Anti-Stress-Seminare.“ sagt Werner Mall, Vorsitzender des Fachbeirats Gesundheitsförderung der Stiftung SPI, Abteilungsleiter des Bereichs Prävention und Rehabilitation der AOK Berlin und für die IKK Brandenburg und Berlin tätig [94].
Und zu Bürgerinitiativen/-stiftungen, bei denen nicht nur die SPI Consult GmbH, sondern auch die gsub mbH zu finden ist: „Die Initiative Bürgerstiftungen ist ein Gemeinschaftsprojekt der Bertelsmann Stiftung, des Bundesverbands Deutscher Stiftungen, der Körber Stiftung und der Klaus Tschira Stiftung. Arbeitsschwerpunkte des Berliner Büros sind die Beratungsarbeit für Bürgerstiftungen und Gründungsinitiativen in ganz Deutschland, die Verbreitung der Bürgerstiftungsidee und die Vernetzung der Bürgerstiftungen untereinander. Die Initiative Bürgerstiftungen berät und koordiniert den Arbeitskreis Bürgerstiftungen im Bundesverband Deutscher Stiftungen“ [95]
gsub, KomAG
Ingrid Knapp-Hein bediente sich für das Dokument „Möglichkeiten und Grenzen von Fallmanagement für Arbeitslose mit gesundheitsbezogenem Hilfebedarf“ beim „Handbuchs Beratung und Integration“ (ISBN: 3892045925), herausgegeben von der Bertelsmann Stiftung, der Bundesanstalt für Arbeit, dem Deutschen Landkreistag, dem Deutschen Städtetag und dem Deutschen Städte- und Gemeindeverbund. [96]
„Die Eingliederung von Arbeitslosen in den Arbeitsmarkt ist eine Aufgabe, die zunehmend anspruchsvoller und komplexer wird: Vor allem bei Menschen, die von sich verfestigender Arbeitslosigkeit bedroht oder betroffen sind, reichen die traditionellen Instrumente und Maßnahmen nicht mehr aus. Passgenaue, aufeinander abgestimmte Beratungs- und Integrationshilfen sowie ein umfassendes Fall-Management eröffnen aussichtsreiche Wiedereingliederungsperspektiven. Das »Handbuch Beratung und Integration« beleuchtet den gesamten Ablauf des Eingliederungsprozesses – von der ersten Kontaktaufnahme des Arbeitslosen mit der Behörde bis zur Betreuung nach Eingliederung in den Arbeitsmarkt. Im Buch werden zentrale Begriffe geklärt, erfolgreiche Konzepte erläutert und ausgewählte Beispiele aus der Praxis vorgestellt. "Jeder, der nicht nur theoretisch, sondern vor allem mit Bodenhaftung über die Möglichkeiten der Wiedereingliederung diskutieren möchte, sollte in dieses Handbuch schauen – das primär für die Praktiker "an der Front" [Hervorhebung: mp] verfasst worden ist." (Professor Dr. Stefan Sell, in Sozialer Fortschritt, 3/2002, Seite 78)“ [97]
„Die Bertelsmann-Stiftung gab bereits 2002 ein Handbuch Beratung und Integration. Fördern und Fordern – Eingliederungsstrategien in der Beschäftigungsförderung heraus, das nach Kritikern wie Helga Spindler den Abbau der traditionellen "Schutzrechten" des Bürgers "gegenüber hoheitlichen Eingriffen, Bevormundung und Erziehung von staatlicher Seite" propagiere. So zeige das Handbuch ein neues Leitbild für die Mitarbeiter der Sozialbehörde auf: "Der neue Typ des Behördenvertreters ist nicht mehr der gleichmäßig verwaltende Sachbearbeiter, sondern der ‚Casemanager’ mit umfassender Steuerungsvollmacht und Entscheidungsfreiheit – zunächst am Arbeitsmarkt, in Zukunft vermutlich auch im Gesundheits- oder Pflegewesen." Nach der Vorstellung der Bertelsmannstiftung soll der Casemanager gegenüber dem Arbeitslosen die Rolle des ‚teacher, preacher friend and cop’ einnehmen." Spindler sieht den neuen Typ des Mitarbeiters der Sozialbehörde, der heute weitestgehend dem "Fallmanager" entspricht, mit sich widersprechenden Rollen konfrontiert: ‚Eine Hand’ soll nicht nur Hilfevereinbarungen vorschreiben, den Hilfebedürftigen ‚fürsorglich belagern’ (Genz H./ Schwendy A.) ‚Ungemütlichkeit’ organisieren (Gert Wagner), sondern durch gleichzeitige Drohung mit Leistungseinstellung oder Zurückhaltung von Geldleistungen auch diktieren dürfen, was zu tun ist. Das ist vor allem Kontrolle aus einer Hand; selbst kritische Mitarbeiter in Arbeitsämtern sprechen hier schon von ‚Verfolgungsbetreuung’.“ [98]
Überhaupt geizt Bertelsmann mit Literatur zu diversen Themen nicht. So bot die Stiftung in Kooperation mit der Bundesanstalt für Arbeit ab 2003 das Buch „Job Center – Konzeption und Diskussion der lokalen Zentren für Erwerbsintegration“ an (ISBN: 3892047006):
„Gemeinsame Fachtagung von Bertelsmann Stiftung und Bundesanstalt für Arbeit
Berlin/ Gütersloh/ Nürnberg, 7. März 2003. Ein Konzept zur konkreten Umsetzung von Job-Centern – wie von der Hartz-Kommission vorgesehen – hat die Bertelsmann Stiftung am Freitag in Berlin auf einer gemeinsamen Fachtagung der Stiftung und der Bundesanstalt für Arbeit vorgestellt. Die Autoren plädieren dafür, dass Arbeitsämter und Kommunen sofort damit beginnen, gemeinsam Job-Center aufzubauen. Vor allem als kurzfristig realisierbares Einstiegsmodell sei eine privatrechtliche Organisation in Form einer gemeinnützigen GmbH sinnvoll und machbar, unabhängig von der Zuständigkeitsentscheidung des Gesetzgebers. "Eine gemeinnützige GmbH hat den Vorteil, dass sie bereits heute umsetzbar ist und nach der Entscheidung des Gesetzgebers in die jeweilige Trägerschaft überführt werden kann", sagt Helga Hackenberg von der Bertelsmann Stiftung.“ [99] Und „GmbH“ heißt: Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Ein Beispiel für solch eine GmbH ist die GTaktiv GmbH in Gütersloh, die Anfang 2008 mediales Aufsehen im Fall Berndt Pfeifer erregte. Nebenbei: Auch die à Unternehmensberatung McKinsey hat an der Umsetzung der JobCenter und Personal-Service-Agenturen entschieden mitgewirkt. Nicht umsonst heißen die Personen, die solch eine Institution aufsuchen (müssen): Kunden.
Die Kategorienliste laut amazon.de, in denen die Stiftung Bücher bereithält, kann sich sehen lassen:
– Business & Karriere (25)– Börse & Geld (1)– Computer & Internet (2)– Fachbücher (16)– Film, Kunst & Kultur (6)– Lernen & Nachschlagen (21)– Naturwissenschaften & Technik (3)– Politik & Geschichte (16)– Ratgeber (3)– Religion & Esoterik (2)
Arbeitskreise
Im Arbeitskreis 2 des Bündnis für Wirtschaft und Arbeit Friedrichshain-Kreuzberg [100] treffen sich regelmäßig diverse lokale und andere Größen, etwa BUF, Goldnetz, Eingliederungshilfe e.V., Die Wille, ISB gGmbH, MUT, GFBM, BQG Ankunft, Trias gGmbH, BUS gGmbH, BBB e.V., Kombi Consult GmbH. Man redet dort zum Beispiel über ÖBS – Öffentlich geförderter Beschäftigungssektor [101]. „Die Aufgabe des AK 2 kann sich nicht nur auf die beobachtende und kritische Begleitung der Beschäftigungsförderung im Bezirk beschränken; er muß aufgewertet und seine Kompetenzen müssen erweitert werden. Er muß zu einem repräsentativen Gremium bzw. Netzwerk der Beschäftigungsträger des Bezirkes im Rahmen des bezirklichen Beschäftigungsbündnisses für Wirtschaft und Arbeit werden. Durch die Erhöhung der Attraktivität des AK und die Einbeziehung weiterer Beschäftigungsträger entsteht auch ein Mehrwert für die Mitglieder des AK selbst.“ [102].
Neukölln
In Neukölln gibt es den NNB – Neuköllner Netzwerk Berufshilfe e.V. [103]. Mitglied des Vorstands ist Dieter Martens, 1. Vorsitzende ist Marga Duran de Oliveira Costa, die Koordination übernimmt Karlheinz Richter, es arbeitet dort Claudia Nedic mit. In der Kompetenzagentur Berlin Neukölln arbeiten Andrea Siegfried, Michael Stelte und Barbara Gräßel. Im Jugendberatungshaus Britz arbeitet der Verein z. B. zusammen mit Arbeit und Bildung e.V. [104], Ansprechpartner Frau Theisen und Herr Groß. NNB ist Mitglied des BBWA – Bezirkliches Bündnis für Wirtschaft und Arbeit e.V. und wird durch die gsub mbH unterstützt:
„Die Dienstleistungen der gsub beim Aufbau und bei der Entwicklung der Bezirklichen Bündnisse für Wirtschaft und Arbeit sind durch folgende Stichworte bestimmt:– Unterstützung beim Ausbau und Erhalt lokaler Partnerschaften und Netzwerke– Moderation des Bündnisprozesses– Unterstützung bei der Fortschreibung der Aktionspläne
– Begleitende Beratung der Bündnisakteure bei der Projektentwicklung und Projektdurchführung“ [105]
Die Mitglieder des NNB sind u. a.:
– ajb e.V.
– AWO Kreisverband SüdOst e.V.
– Eingliederungshilfe e.V.
– FAW gGmbH
– GFA mbH
– GFBM e.V.
– InBIT gGmbH
– Internationaler Bund
– AGRARBÖRSE Deutschland Ost e.V.
– Tannenhof Berlin-Brandenburg e.V.
– Together e.V.
– Türkischer Bund Berlin-Brandenburg e.V.
Die Partner u. a.:
– gsub mbH, die im Jobcenter „Junges Neukölln“ in der Silbersteinstraße bereits Eingangsprofilings bei U25ern durchführen oder durchführten [106]
– GSE gGmbH
Der Wirtschaft und Arbeit in Neukölln e.V. [107] ist ebenfalls ein Zusammenschluss aus diversen Wirtschaftsmitgliedern:
– Akademie Berlin-Schmöckwitz GmbH für Wirtschaft und Verwaltung (http://www.akademie-schmoeckwitz.de/), Birgit Domröse
– Arbeitsgemeinschaft City Neukölln (http://www.city-neukoelln.de/), Dieter Aßhauer
– AVERDI (http://www.averdi.de/), Angelika Erdmann, Peter Erdmann
– AWO Arbeiterwohlfahrt Berlin Kreisverband Südost e.V. (http://www.awo-suedost.de/), Jens H. Ahrens
– Baugesellschaft mbH Karl Peter Mahlo & Sohn (http://www.baugesellschaft-mahlo.de/), Klaus-Peter Mahlo
– Berliner Rettungsdienstschule® (http://www.berliner-rettungsdienstschule.de/), Manuel von Kannewurff-Präger
– Best Western Euro-Hotel Berlin (http://www.euro-hotel.net/), Yanta Hotels GmbH
– BMW AG Niederlassung Berlin Tempelhof (http://www.bmw.de/nl_berlin), Lothar Walter
– BSG Brandenburgische Stadterneuerungs- Gesellschaft mbH (http://www.bsgmbh.com/)
– Estrel Hotel-Betriebs-GmbH (http://www.estrel.com/), Kathleen Schnell
– Fernheizwerk Neukölln AG (http://www.fhw-neukoelln.de/), Dipl.-Ing. Ulrich Rheinfeld
– Gesellschaft für soziale Unternehmensberatung mbH (gsub) (http://www.gsub.de/), Dr. Reiner Aster
– Internationaler Bund – Bildungszentrum Berlin, Neukölln (http://www.bildungszentrum-berlin.de/), Bernd Brenner
– KUBUS e.V. (http://www.kubus-berlin.net/)
– LernNetz Berlin – Brandenburg e.V. (http://www.lnbb.de/), Gabriele Fellermayer
– Marktverwaltung Rainer Perske (http://www.mv-perske.de/), Rainer Perske
– Nestor Bildungsinstitut GmbH (http://www.nestor-bildung.de/), Bernd Schiller
– RAG BILDUNG GmbH (http://www.ragbildung.de/)
– REMONDIS International GmbH (http://www.remondis.de/), Erhard Breisch
– STADT UND LAND Wohnbauten-Gesellschaft mbH (http://www.stadtundland.de/)
– Viessmann Werke Berlin GmbH + Co KG (http://www.viessmann.de/), Lutz Lehmann
– WealthCap GmbH (http://www.gropius-passagen.de/), André Rückert
Interessant an diesem Verein: Der Neuköllner Bezirksbürgermeister Heinz Buschkowsky (SPD) sitzt dort neben der stellvertretenden Bürgermeisterin und Bezirksstadträtin für die Abteilung Bürgerdienste und Gesundheit Neukölln, Stefanie Vogelsang (CDU) im Vorstand. Da „Vogelsang“ ein nicht seltener Nachname ist, kann man leicht verwirrt werden, wenn man als GFBM-Mitarbeiter auch einen Siegfried Vogelsang findet.
Wer das Gebäude in der Lahnstr. 52 in Neukölln besucht, wird dort die hohe Anzahl arbeitsmarktbezogener Unternehmen und Vereine feststellen – in unmittelbarer Nähe zum JobCenter Neukölln. Kurze Wege beleben sicherich auch das Geschäft.