Dem SPD-Vorsitzenden soll ein antiker Friseurstuhl geschenkt werden
Mainz. Das für den 2. Januar geplante Happening: „Waschen und Rasieren – Kurt Beck gibt uns einen Job!“ kann nun doch, wie geplant stattfinden. Noch vor Weihnachten wurde den Veranstaltern inoffiziell mitgeteilt, dass der Landtagspräsident keine Ausnahmegenehmigung erteilen wolle. Am 2. Januar wollen zahlreiche Erwerbslose mit symbolischem Waschen und Rasieren deutlich machen, dass es sich der SPD-Vorsitzende zu einfach macht, wenn dies das Kriterium für die Überwindung der Arbeitslosigkeit sei. Zudem sollen dem rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten zahlreiche ernst gemeinte Bewerbungsmappen übergeben werden. Beck solle zeigen, ob er sich auch für andere persönlich einsetzt oder sein Einsatz im Fall Henrico F. nur eine Wiedergutmachung für seine verbale Entgleisung war.
Zu dem Happening rufen zahlreiche Initiativen der sozialen Bewegungen auf, die sich im Netzwerk Bündnis 3. Juni (Schluss mit den Reformen gegen uns!) zusammengeschlossen haben. Diese hatten den 2. Januar schon auf ihrer Aktions- und Strategiekonferenz, Anfang Dezember, als Aktionstag gegen die SPD und deren Politik des Sozialabbaus beschlossen.
„Kurt Beck als Vorsitzender der SPD hat mit seinen Äußerungen uns jetzt eine Steilvorlage geliefert, so dass es sich geradezu anbot, einen Teil des Aktionstages beim SPD-Vorsitzenden zu machen. Wir erwarten von Kurt Beck, dass er sich ernsthaft mit der verfehlten Arbeitmarktpolitik auseinandersetzt. An dem Aktionstag soll er sich mit den Jobwünschen der Menschen beschäftigt und individuelle Lösungen sucht. Sonst zeigt er, dass er Erwerbslose nicht ernst nimmt und nur dann tätig wird, wenn er sich selbst aus der Affäre ziehen muss. Die Menschen sollten dann aber wissen, mit wem sie es bei Vertretern einer sozialdemokratischen Partei zu tun haben“, so Martin Behrsing, Sprecher des Erwerbslosen Forum Deutschland.
Es werden noch Friseur/Innen gesucht, die freiwillig das Rasierung und Frisieren übernehmen. Der zuständige Innungsobermeister aus Mainz, sagte letzte Woche gegenüber dem Erwerbslosen Forum Deutschland, dass er für so etwas dieses Jahr keine Zeit mehr hätte und somit seine Kolleg/Innen nicht informieren könne.