Endlich mit dem Vorurteil von unterqualifizierten Langzeitarbeitslosen aufräumen
Bonn. Das Erwerbslosen Forum Deutschland hat heute eine Jobbörse online gestellt, die sich ausdrücklich gegen die Ausweitung des Niedriglohnsektors und prekären Arbeitsverhältnisse stellt. Damit will die Initiative zum einem den Arbeitgebern entgegentreten, die permanent Arbeitskräftemangel in ihren Betrieben beklagen, andererseits aber auch die Arbeitgeber einladen, die ihre Mitarbeiter fair bezahlen wollen.
Arbeitgeber können diese Börse umsonst nutzen, wenn sie die Bedingungen nach einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung mit einem Mindeststundenlohn von acht bis zehn EUR akzeptieren. Unerwünscht sind Personalvermittler und Leiharbeitsfirmen, die in den letzten Jahren zum allgemeinen Lohndumping beigetragen haben.
Das Erwerbslosen Forum Deutschland sieht das gemeinnützige Projekt als attraktive Alternative zu den herkömmlichen Stellenmärkten, da die Webseiten der Initiative monatlich durchschnittlich zwischen 150.000 bis 200.000 Besucher verzeichnet und hauptsächlich Erwerbslose aus dem ganzen Bundesgebiet darauf zugreifen. Auch tritt man den Argumenten entgegen, wonach Langzeitarbeitslose unterqualifiziert wären und deshalb nur in den Niedriglohngruppen arbeiten könnten.
„Unter Hartz IV-Betroffenen findet man alle Berufsgruppen wieder und es ist eine Mär, dass diese alle unterqualifiziert wären. Arbeitgeber, die sich über Fachkräftemangel beklagen, werden sicher bei uns geeignete Mitarbeiter finden. Allerdings erwarten wir eine faire Bezahlung. Menschen müssen von ihrer Arbeit anständig leben können. Betriebe die auf die Inanspruchnahme Kombilöhnen und sonstigen versteckten Lohnsubventionen angewiesen sind, haben auch im marktwirtschaftlichen Sinn ihren Betriebszweck verfehlt. Sinnvolle Betriebswirtschaft schließt immer die Mitarbeiter und eine adäquate Entlohnung mit ein", so Martin Behrsing, Sprecher des Erwerbslosen Forum Deutschland.
Mit dem Angebot spricht die Initiative gerade Klein- und Mittelständische Betriebe an, die im Gegensatz zu den kapitalen Großunternehmen Arbeitsplätze schaffen und in der Regel ihre Mitarbeiter adäquat entlohnen. Allerdings wäre es zu beobachten, dass viele Firmen aus diesen Bereichen allzu oft um ältere Erwerbslose und Hartz IV-Betroffenen einen Bogen machen würden. Dies seien oft Unkenntnis oder irrationale Ängste der Personalverantwortlichen. Unerwünscht bleiben Leiharbeitsfirmen und Personalvermittler, die durch die als ein Produkt des Abbaus von Arbeitnehmerrechen und Ausweitung des Niedriglohnsektors angesehen werden.
Diee Stellenbörse befindet sich auf der Website des Erwerbslosen Forum Deutschland
http://www.erwerbslosenforum.de/stellenborse.htm